Dienstag, 16. Oktober 2012

sie und ich.

ich hab dann doch irgendwie gedacht, dass wir das so machen, wie du gesagt hast.
nicht so, wie ich auf dem krankehausflur geschimpft habe, oder was?
bei dir tickt's doch nicht ganz richtig, hast du noch alle tassen im schrank, mir ist da schon manchmal die kinnlade runtergeklappt, hast du gesagt, bei den dingern, die du so gebracht hast. welche, frage ich.
will sie mir nicht sagen. aber streiten will sie, jetzt, mit der sterbenden im nächsten raum. drei generationen auf wenigen quadratmetern, mit der ältesten kann sie nur wegen ihres zustandes frieden schließen, denn wer weiß, bald ist das vielleicht vorbei.
aber mit mir kann sie's ja machen.
du sagst, dass du soviel durchgemacht hast, es klingt wie ein vorwurf. mein kopf schaltet ein, verdreh ihr nicht die worte, das macht sie bei dir auch, sie ist unsicher, verletzt, unglücklich und kämpft, du kennst das alles nur zu genau. und lass dein ego hinter dem nächsten flur, sag jetzt nicht 'ich auch'. sie will nicht aufhören, ihre stimme wird lauter, aufgebrachter. feuchte augen.
wenn du sie jetzt in den arm nimmst, stößt sie dich weg. verdammt, du es. lass sie nicht frei, es muss knallen und brechen und knarzen.
wir sollten die zusammengekitteten teile zerhauen, sie sind so schlecht geklebt. vielleicht brauchen wir keinen kleber, können es einfach mit ruhe und geduld, mit vorsicht und ruhigem atem zusammensetzen. dann ist es zwar dauerhaft porös, aber es ist nicht so häßlich verklebt. dann müssen wir eben aufpassen.
wir.

Mittwoch, 26. September 2012

einzahl

es gab eine zeit
da konnte ich jeden tag
mich in einen verlieben
in liebe fallen trifft es nicht, das herz verlieren
viel besser
das ist chemisch
das ist protektion von gefühlen

alles voll von ihnen
wie eine party
kann mich kaum entscheiden

schlaf mit mir
sei nicht kompliziert
küss mich, umarme mich

ich liebte dieses leck von eigener meinung
so sentimental
intensiv
gebrochenen herzens

und jetzt ist da ein großes leeres himmelszeit
an dessen horizont
einer geschäftig auf und abrennt
ich bin zu weit weg, um ihn zu stoppen
gut sieht er aus
mit seinem weißen hemd, dem schal
locker darüber
mantel und schuhe und umhängetasche
und die haare mit anlehnung an die 60er
ich lauf ihm da so hinterher
mit großem abstand
weiß nichtmal wie er riecht

aber ich sehe die andern nicht
sie lassen mich kalt
während sie alle mit dem feuer spielen
wollen
nein.
nur er.

Montag, 24. September 2012

schwarzer see

wenn ich zurückdenke, hat das nie funktioniert. entweder beide waren dabei oder eben nicht. werde ich begehrt und begehre dabei nicht zurück, kommt das später auch nicht mehr. da kann ich drücken und pressen und hoffen wie ich will. so ein guter, warum klickt es nicht?
und andersum, nein, niemlas. wie vierzehn fühle ich mich. unruhe, rastlosigkeit, er ist der, der mich ruhig stellen kann, glaubt mein tiefer innerer see, der gerade alles andere als still ist. es ist nicht mein kopf, nicht mein herz. es ist viel tiefer und lässt mich alles zur gleichen zeit fühlen. und was tue ich, um mich nicht zu verlieren, zu ertrinken, das spiel durch niederlage zu beenden. nicht weiter wie zuvor! hör auf! halt still! warte! genug jetzt! lenk dich halt ab, wenn du meinst, aber lass! es! jetzt! gut! sein!
wenn du weg bist und er weiter macht, dann kannst du dich wieder verrückt machen lassen. das übernimmt er dann sowieso.

Montag, 17. September 2012

der blick

ich würde jetzt gerne mit dir, schulter an schulter, auf dem bootscafé sitzen. jetzt, da keiner mehr da ist. man spürt jede bewegung und hört das wasser.
vielleicht würde ich meinen kopf an deine schulter legen. wahrscheinlich nicht, weil ich zuviel respekt habe vor dieser nähe. sie geht in millimeterschritten.
jeder hört das rauschen von atem von zweien. aber die gedanken beider im einzelnen sind selbst lauter als das vorbeirasende auto in der ferne.
die lichter sind eisig kühl und weiß, das wasser schwarz, ein muster wippt in unserer nähe. wir sehen das gleiche, verbindet uns das?
ich weiß nichts. ich weiß es nicht.
ich schaue manchmal rüber, mag dein profil. physisch und psychisch. wegen dir will ich ein besserer mensch sein, so ein quatsch, aber nein, ich empfinde es gerade. du holst dinge aus mir raus und in mir hervor, du spornst mich an, du treibst mich. ich gleite dahin.
kein wort bei soviel gefühl.

Donnerstag, 26. April 2012

Briefe 1

Wer sagt denn, dass es einfach ist, ein Zuckerschlecken, wer sagt, dass das Glück von alleine zu einem findet so wie der Quell ins Meer. Man muss eben an die Luft gehen, um sie zu atmen. Man muss manchmal kämpfen, um dieses große Gefühl der inneren Zufriedenheit zu erlangen. Man muss die Farbe mit dem Wasser mischen, um beobachten zu können, wie sie irgendwann in Schlieren herabsinkt, Muster auf dem Grund bildet und der Blick wieder klar ist. Noch klarer scheint, als zuvor. Ich sende dir viele Grüße aus Moskau und würde mich freuen, wenn wir mal zusammen die Spieglungen in einem See betrachten. Dann aber auch rein springen.

Dienstag, 10. Januar 2012

montag nacht

und ehrlich gesagt, bin ich sonst noch direkter und offener. aber dir gegenüber hab ich so ne hemmschwelle, hat vielleicht was mit wertschätzung oder respekt zu tun.
das intimste überhaupt, hat nix mit sex zu tun. zumindest meiner meinung nach. sondern mit offenheit, vertrauen, sich seelisch nackig machen und offen sein, kririk zulassen, sich treiben lassen, spontan und emotional handeln, leben ohne zu denken...
der sex gehört irgendwie dazu, weil es einem menschen oft leichter fällt, alle geistigen hüllen fallen zu lassen, nachdem er nackt mit einer andern person verschlungen daliegt und sich geborgen fühlt.
drogenhaft.
aber sach mal, liebster, für gewöhnlich sind menschen psychos, versuchen aber so zu tun, als seien sie normal und geben auch nicht zu, dass sie einen an der waffel haben. du hingegen bist ein ziemlich gesunder mensch (zumindest aus meiner ungewöhnlichen persspektive) und behauptest aber immer, dass du nicht ganz dicht bist. ist und bleibt mir ein rätsel.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

OHNE ABSCHIED

du kannst doch jetzt nicht einfach gehen.
die tür fällt hinter die zu.
salzwasser brennt auf meiner trockenen haut.
denn die luft war so trocken und warm heute nacht.
ich spüre meinen kopf.
so unruhig, immer wieder aufgewacht.
verschwitzte bettwäsche und chaos, die nachttischlampe noch an.
draussen sind die straßen nass, graue brühe ohne horizont.
es ist dunkler als es sein sollte zu dieser zeit.
es ist november.
und die tür geht nur von innen auf.

Dienstag, 1. November 2011

CORNFLAKE GIRL

DER SCHMETTERLINGS-EFFEKT
WIRD MIR IRGENDWANN
NOCH DAS HERZ BRECHEN.

ICH KÖNNTE DORT SEIN,
MEINEN KÖRPER WÜRDEN STÖSSE
DURCHFAHREN.

ICH SEHNE MICH NACH DEM RYTHMUS.
STELLE MIR SEINE KONZENTRATION VOR.
WIE ER SCHWINGT.
DOCH AUCH ER IST NUR MITTEL ZUM ZWECK.

AUSGETROCKNETE FLÜSSE IN DEN AUGEN,
LAUSCHE DEN KLÄNGEN.
DIE NACHT ERFRISCHT MICH.
KLÄRT AUF MEINE GEDANKEN.
LÖSCHT MEINE SUCHT.

HOFFE,
SIE WIRD NICHT ERNEUT ENTFACHEN.
SIE ZU ENTFACHEN.
FLAMMEN LEBEN AUF.

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Zuletzt aktualisiert: 15. Nov, 22:21

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